DANKE
(in alphabetical order)

Allen Schutzengeln
Karo
Dr.med.vet. Ferdinand Stricker

Freiwillige Feuerwehr GW
Janosch
Julia
Karen

Kerstin
Ma
Madleine
Marion
Notfalltierärztin von TK Salzhofen

Peter
Susanne
Thomas
Tine und Tine's Decke

Bilder

12:28 Uhr

Anruf Kerstin:
"Die Pferde sind ausgebrochen. Alle sind da, bis auf Stjarni - er fehlt."

13:00 - 17:30 Uhr

Erst dachte ich, er wird schon irgendwo sein und machte mir erst einmal keine Sorgen.
Nur nachdem wir alle Koppeln und autotauglichen Reitwege abgefahren waren (insgesamt 300 km), viele Stellen mit dem Pferd abgesucht und manche Stücke auch zu Fuss abgegangen waren, kamen die ersten negativen Gedanken. Ist er gestohlen worden? Liegt er irgendwo? Vielleicht verletzt oder auch nicht?

17:30 Uhr

Waren wieder an der Ausbruchkoppel, einige waren noch mit dem Pferd unterwegs und ich beschloss ein wenig zu Fuss weiter zu suchen. In allen möglichen Himmelsrichtungen suchte ich nach einer Spur von ihm, bis ich nach einiger Zeit einen Hufabdruck fand. Unverkennbar seiner, denn Harry hatte ihm Stollen aufgeschweisst, welche wie kleine Würfel aussahen und somit konnte es eigentlich nur Stjarni gewesen sein. Ich ging den Weg weiter, verlor dann die Spur und ging wieder zu dem Hufabdruck zurück. Ein abgebrochener Ast brachte mich dazu mitten in den Wald zu gehen, dort fand ich dann weitere Spuren u.a. auch einen Misthaufen.

18:30 Uhr

Immer wieder habe ich gerufen und keine Anwort, bis plötzlich ein Wiehern-Brummeln kam! Ich konnte ihn nicht sehen, rannte nur in seine Richtung und rief erneut - er antwortete...und ich sah ihn. Er lag auf dem Rücken, mit den Beinen nach oben, den Kopf überdehnt in einer Erdspalte (80cm breit und 100cm tief). Ich versuchte erst ihn alleine herraus zu bekommen, natürlich hatte ich keine Chance.

18:37 Uhr

Endlich schaffte ich es, nach bestimmt drei Versuchen, Kerstin anzurufen und ihr zu sagen, dass ich ihn habe und Hilfe brauche. Hört sich jetzt ganz einfach an, aber in diesem Moment konnte ich nicht wirklich deutlich reden! Wir waren mitten im Wald, bestimmt 200m von jedem normalen Weg entfernt und ich schrie wie am Spieß, damit sie mich finden konnten.

18:45 Uhr

Waren alle da, d.h. Madeleine, Caro, Kerstin, Julia, Susanne, Peter. Die anderen (Thomas, Janosch und ...) waren schon unterwegs um Spaten zu besorgen, wir mussten ihn ausbuddeln. Zumindest solange es versuchen bis die Feuerwehr da wäre. Zuerst buddelten wir mit bloßen Händen. Stjarni blieb die meiste Zeit relativ still, bis auf einmal als er Susanne an der Stirn mit seiner Vorhand erwischte.

19:00 Uhr

Die Spaten waren da. Caro, Janosch, Julia, Madleine, Peter und Thomas gruben so schnell sie konnten. Kerstin & Susanne waren bei Stjarnis Kopf und stützten ihn. Inzwischen war auch meine Ma da, zum Glück! Ich war unfähig mit zu helfen und somit konnte ich ihre Nähe gut gebrauchen. Ich versuchte Stjarni immer nur mit Worten zu beruhigen, aber er verhielt sich wirklich prima. Er lies die vielen Menschen um sich herum immer wieder in den Boden hauen und blieb die meiste Zeit ruhig.

19:30 Uhr

Stjarni liegt auf der Seite. Jedoch reicht der Platz noch nicht aus, damit er raussteigen kann - also weiter. Also, weiter... immer wieder hört man die Sirenen tönen, jedoch keine Feuerwehr vor Ort.

20:00 Uhr

Das Loch ist groß genug, alle ziehen ihn gemeinsam an Stricken und seiner Mähne aus dem Loch. Draußen steht er noch ein wenig wackelig, aber sonst ganz normal. Inzwischen traf dann auch die Feuerwehr ein. Sie hatten keine Chance die Stelle zu finden!

20:15 Uhr

Stjarni frisst die ersten Blätter von einem Baum vor seiner Nase. Wir gehen im Licht der Feuerwehr aus dem Wald heraus. Er läuft vollkommen normal, macht unterwegs einen Haufen und draußen angekommen, geht sofort die Nase runter und es wird erst einmal der Bauch mit Gras vollgeschlagen. Er hatte schließlich mindestens sechs Stunden nichts mehr gegessen und das will bei Stjarni was heißen! Dort wird dann auch die Blase geleert... . Wir wurden alle mit Wasser von der Feuerwehr versorgt, Mineralwasser versteht sich. Nur Stjarni bekam normales Leitungswasser, worauf er aber keine wirklich große Lust hatte.

20:45 Uhr

Nun hat auch die Tierärztin mit Unterstützung der Feuerwehr den Weg zum Unfallort gefunden. Sie stellte nichts fest, außer das sein Augenlied ein wenig gerötet war. Dann bekamm er noch zwei Spritzen, aber keine Aufbauspritzen - die hat er nämlich nicht gebraucht. Sie hatte mir dann noch einen Augensalbe mitgegeben.
21:15 Uhr Im Schein von Kerstins Auto bringen wir (Julia & Ich) Stjarni auf eine andere Koppel. Er lief ein wenig träge und müde, was aber auch durchaus verständlich war - nach so einer Aktion. Auf der anderen Koppel angekommen bekam er noch einen Eimer Futter und gesellte sich dann zu dem erst besten Baum um sich auszuruhen.
22:15 Uhr Noch einmal auf der Koppel vorbei. Er steht ruhig bei seinem Baum und döst vor sich hin.

Nach diesem Tag war der Tierarzt noch dreimal da. Am ersten Tag stellten wir fest, dass er auf der linken Seite zwei Beulen hat. Eine Handgroße und eine Handtellergroße. Die Größere verheilte mit Hilfe von Tensolvet recht schnell. Die Stellen waren eine Woche später mit Eiter gefüllt, welche ich dann ausgedrückt und gereinigt habe (das erste Mal, dass mir wirklich schlecht wurde). Daraufhin wurde dann das Gel abgesetzt und eine Eutersalbe "Peracef" für die Stellen verwendet.
Stjarni bekam insgesamt 6 Antibiotika Spritzen, 2 Flaschen Tensolvet und 2 Peracef. Nach vier Wochen war die kleine Beule immer noch so hart wie am ersten Tag und ich lies Daniela (Tier-HP) kommen. Sie checkte ihn von oben bis unten durch und er hatte wirklich nichts mehr, außer der kleine Schönheitsmakel - die kleine Beule. Sie setzte ihm rund um die Stelle Akkupunkturnadeln und behandelte die Stelle mit dem Laser. Danach bekam ich ein Rezept für ein Gewebemittel Flenin. Dieses bekommt er nun seit diesem Tag, einmal pro Tag/ drei Mal im Abstand von einer Stunde. Die Beule ist schon um einiges flacher geworden und ich glaube fest daran, dass sie noch ganz weg geht!

Glück im Unglück!